Feuer machen ohne Streichholz oder Feuerzeug

Uraltes Menschenhandwerk ausprobiert

Am vergangenen Sonnabend versuchten sich sechs Grundschüler aus den sechsten Klassen und zwei Lehrer in der alten Kunst, Feuer mit dem Feuerbohrer zu machen. Angeleitet wurden sie dabei von Elke Eisermann, einer Wildnispädagogin, und ihrem 10-jährigen Sohn Baldur, die durch einen neunmonatigen Wildnisaufenthalt in den USA aus reichhaltigen Erfahrungen schöpfen konnten.

Bevor das Feuer wirklich brannte, musste fast fünf Stunden (!) gearbeitet werden. Neben der Suche geeigneten Holzes, dem Herstellen von Bogen, Feuerbrett und Spindel mit Beil und Messern musste auch dem Zundernest zum Auffangen der Glut besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die lange Arbeitszeit wurde verkürzt durch herrliches Wetter, die rufenden Kraniche und einige Schokoküsse, die –nicht ganz stilecht- von Zeit zu Zeit gereicht wurden.

Am Ende bleibt ein großer Respekt für die Fähigkeit unserer Vorfahren, der Natur auf diese Weise vor etwa 12.000 Jahren das Feuer abgetrotzt zu haben und damit zuvor ungeahnte Möglichkeiten bei der Besiedlung kalter Gebiete und der Nahrungszubereitung zu erschließen und über alle anderen Geschöpfe der Natur herrschen zu können. Und natürlich der Respekt vor unseren Sechtklässlern- ihrer Geduld und ihrem Interesse an dieser Technik.